Alexej Fjodorowitsch Gerassimow (1881-1952) war Physikochemiker, Doktor der Physik an der Genfer Universität (1905), Doktor der Chemie (1937), Professor (1930), Gründer und Leiter des Lehrstuhls für Physikalische Chemie an der Kasaner staatlichen Universität (1919-1930, 1932-1941) und am Kasaner Institut für Chemie und Technologien (1930-1952), er war Schüler von Professor F.M.Flawizki.

Er ist für seine Forschungen auf den Gebieten Kolloidchemie, Kinetik komplexer Reaktionen sowie Elektrochemie von Metallen und Kolloidsystemen berühmt. Er entwickelte eine Methode zur Gewinnung von wasserechten und wasserlöslichen kolloiden Metallen (Methode von Gerassimow). Präparate aus kolloidalem Silber (Kollargol und Protargol) werden in der Medizin verwendet. A.F.Gerassimow erforschte Prozesse der Koagulation, des Elektrophorese und der Elektroosmose in Kolloidlösungen und entdeckte einen neuen Typ der Elektrode – die Kollargolelektrode.

Alexej Jakowlewitsch Bogorodski (1870-1943) war Physikochemiker, Doktor der Chemie (1937), Professor (1912), Leiter des Lehrstuhls für anorganische Chemie an der Kasaner staatlichen Universität (1917– 1930) und am Kasaner Institut für Chemie und Technologien (1930-1943), er war Schüler von Professor F.M.Flawizki.

Er hat zur Chemie einen außerordentlich wichtigen Beitrag geleistet. Er erforschte detailliert die Prozesse der Hydratation und Kristallisierung von Salzen von alkalischen und erdalkalischen Metallen, das Wesen der Bildung von Kryohydraten. Er ist besonders für Forschungen im Bereich der Elektrochemie von nichtorganischen Verbindungen in Schmelzen bekannt, vorüber sich D.I.Mendelejew lobend äußerte. A.J.Bogorodski erforschte chemothermische Eigenschaften von hochkonzentrierten Lösungen.

Alexej Michailowitsch Wassiljew (1882-1956) forschte im Bereich der analytischen Chemie, er war Doktor der Chemie (1935), Professor (1938), Gründer (1919) und Leiter des Lehrstuhls für Analytische Chemie an der Kasaner staatliche Universität (1922-1930, 1935-1956) und am Kasaner Institut für Chemie und Technologien (1930-1956), er war Schüler von Professor F.M.Flawizki.

In seinen wissenschaftlichen Werke widmete er sich vor allem der anorganischen und analytischen Chemie und der Perfektionierung der klassischen Methoden der chemischen Analyse. Seine Arbeiten über die Mitfällung von Mikrobeimischungen und über die Analyse von Uran-, Thorium- und Lanthanverbindungen waren für die damals gerade entstehende Atomindustrie der UdSSR sehr wichtig. Er schrieb außerdem Werke über Gasvolumetrie (quantitative Analyse von Gasen), die Gewinnung von phosphoreszierenden Stoffen, sowie über die Geschichte der Chemie.

Boris Alexandrowitsch Arbusow ist der berühmteste Chemiker unter den Kindern des Akademiemitglieds A.E.Arbusow, er war Professor am Kasaner Institut für Chemie und Technologien (1930-1938), wo er 1931 den Lehrstuhl für syntetischen Kautschuk gründete. B.A.Arbusow war Professor an der Kasaner staatlichen Universität (seit 1938), Direktor des Instituts für organische und physikalische Chemie der Kasaner Filiale der Akademie der Wissenschaften, Akademiemitglied (1953), Held der Sozialistischen Arbeit, ausgezeichnet mit dem Leninpreis und mit dem Staatspreis der UdSSR.

Seine Leistungen auf dem Gebiet der organischen Chemie fanden weltweit Anerkennung, dazu zählten: Weiterentwicklung der Strukturtheorie organischer Verbindungen , Chemie der Therpene, Diene und phosphororganischer Verbindungen, Anwendung physikalischer Methoden zur Bestimmung der Feinstruktur organischer Verbindungen. 1926 bis 1928 entwickelte er eine in der Praxis häufig verwendete Methode zur Aussonderung von Harz. 1941 bis 1943 erforschte er Methoden zur Erhöhung der Frostbeständigkeit von Kautschuken. Außerdem arbeitete er an der Untersuchung der Geometrie von Molekülen elementorganischer Verbindungen, was die klassische Strukturtheorie organischer Verbindungen weiterentwickelte. Er entdeckte die biologische Wirkung einiger ungiftiger phosphororganischer Verbindungen, die als Arzneimittel Anwendung fanden.